Würdevolle Bestattungen sind Vertrauenssache
Auch wenn es gewisse Ähnlichkeiten gibt, gehen die großen Weltreligionen unterschiedlich mit dem emotionalen Thema Bestattungen um. Im Buddhismus wird der Leichnam zunächst für 3-5 Tage aufgebahrt und dann verbrannt. Nicht verbrannte Knochen werden in Pagoden bestattet. Die Asche wird entweder im Boden vergraben oder in einem Fluss verstreut. Im Islam ist eine Erdbestattung fest vorgeschrieben. Der Leichnam wird gewaschen, in weiße Tücher gewickelt und ohne Sarg, mit dem Gesicht nach Mekka schauend in der Erde bestattet. In den Anfängen des Christentums war nur die Erdbestattung gewollt. Heutzutage werden Christen in Särgen bestattet. Und sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche erlauben mittlerweile auch die Feuerbestattung, das heißt die Einäscherung des Leichnams und Bestattung in einem Urnengrab. Im Hinduismus wird der Leichnam auf einem Verbrennungsplatz in freier Natur verbrannt. Die Asche wird an die Natur übergeben. Das heißt, die Asche wird entweder in ein heiliges Gewässer z. B. der Fluss Ganges gestreut, oder in der Erde vergraben. Im Judentum unterscheiden sich die Bestattungen je nach Wohnort. In einigen Ländern wird der Leichnam gewaschen, in ein weißes Totenhemd gekleidet und ohne Sarg bestattet. In anderen Ländern hingegen ist eine direkte Erdbestattung nicht erlaubt. Hier werden die Verstorbenen in einfachen Holzsärgen beerdigt, in die symbolisch ein Säckchen mit Erde aus Israel gelegt wird.
Unter den Bestattungen sind die Erdbestattung, Feuerbestattung, Baumbestattung und die Seebestattung am bekanntesten. Die traditionelle Erdbestattung wird ausschließlich auf dem Friedhof durchgeführt. Die Beerdigung erfolgt im Sarg in einem individuell gestalteten Wahlgrab oder Reihengrab mit Grabstein und Grabbepflanzung. Sie zählt zu den teureren Bestattungsformen und hat abnehmende Tendenz. Die Feuerbestattung, das heißt die Einäscherung des Leichnams hingegen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Bei dieser hierzulande mittlerweile recht populären Bestattungsform kann die Urne mitsamt der Totenasche entweder auf dem Friedhof, in einem Urnengrab, z. B. Kolumbarium (Urnenwand) beigesetzt werden. Möglich ist auch die Beisetzung im Meer oder in einem Waldfriedhof bzw. Bestattungswald. Letztere unter Naturfreunden besonders beliebte Baumbestattung ist auf einem Friedwald oder Ruheforst möglich. Die Asche des Verstorbenen wird im Wurzelwerk eines Baumes beigesetzt. Und schließlich bei der Seebestattung wird die Urne mit der Asche des Verstorbenen auf hoher See beigesetzt. Eine Sonderform ist die anonyme Grabstätte. Bei dieser Bestattungsform entfällt die übliche namentliche Kennzeichnung des Beisetzungsortes. Die anonyme Bestattung ist ebenfalls bei der Seebestattung möglich. Sie erfolgt dann ohne Beisein der Angehörigen.
In einigen Ländern werden weitere Bestattungsformen angeboten. Bei der Luftbestattung wird die Asche mit einem Heißluftballon über einem großen Waldgebiet ausgestreut. Eine besonders exklusive Variante der Feuerbestattung ist die Diamantbestattung. Die Asche des Verstorbenen wird dabei zu einem synthetischen Diamanten veredelt.
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