Einfühlsam und informativ: Wissenswertes rund um Bestattungsunternehmen

Nachhaltige Bestattungen – Trend oder Zukunft?

Ist von nachhaltigen Bestattungen die Rede, so sind damit Bestattungsformen oder einzelne Maßnahmen und Entscheidungen gemeint, die einen möglichst ökologischen Umgang mit dem Leichnam eines Verstorbenen anstreben. Der Diskurs um nachhaltige Bestattungen wird im Zuge des Umwelt- und Klimaschutzes geführt und manifestiert sich zunehmend in den Angeboten von Bestattungsdienstleistern. Auch die staatlichen Verwaltungsapparate bis hinauf zur gesetzgebenden Instanz sind von den Entwicklungen betroffen. Um Wege zu eröffnen, das Bestattungswesen ökologischer zu gestalten, muss über die Zulassung neuer Bestattungsverfahren entschieden werden. Hierbei spielen nicht nur ethische Gesichtspunkte eine Rolle. Innovative Bestattungsformen müssen sich Prüfungen unterziehen, die sowohl wirtschaftliche als auch hygienischen Aspekte betreffen.


Die weltweit gängigsten Bestattungsformen sind bis heute die Erd- und die Feuerbestattung. Aufgrund ihres hohen Energieaufwandes steht vor allem letztere in der Kritik. So stoßen Krematorien erhebliche Mengen Kohlenstoffdioxid aus und belasten damit die Atmosphäre. Erdbestattungen dagegen überzeugen durch eine geringe CO?-Bilanz, können jedoch mit einer Belastung des Erdreiches und Grundwassers einhergehen. Mit dem Sarg gelangen behandelte Hölzer und andere Materialien in den Boden. Hinzukommen Rückstände von Medikamenten sowie Implantate, künstliche Gelenke und ähnliches, die nicht mit dem Leichnam verwesen und das Ökosystem belasten können. Die vor allem in den USA verbreitete Maßnahme des Einbalsamierens, die unter Verwendung der gesundheitsschädlichen Chemikalie Formaldehyd den Verwesungsprozess erheblich verlangsamt, führt zu einer Vergiftung des Erdreiches und sickert bis ins Grundwasser.


Nachhaltige Bestattungen

Bereits durch vereinzelte Maßnahmen können herkömmliche Erd- und Feuerbestattungen nachhaltiger gestaltet werden. So sollten Einbalsamierungen nur im Ausnahmefall zur Anwendung kommen. Särge und Urnen aus biologisch abbaubaren Materialien wie Holz oder Naturfasern tragen zu einer Entlastung des Erdreiches bei. Statt eines Sarges können Leichentücher aus Baumwolle oder anderen Naturmaterialien verwendet werden. Durch die Beauftragung regionaler Steinmetze, Tischler und anderer Dienstleister werden weite Transportwege vermieden. Gleiches gilt für die Materialwahl bei Sarg, Urne und Grabmal.


Zu den innovativen Formen der nachhaltigen Bestattungen gehören die Reerdigung, die alkalische Hydrolyse sowie die Promession. Jedes der Verfahren hat eine beschleunigte Zersetzung des Leichnams zur Grundlage. Bei der Reerdigung wird die Verwesung durch den Einsatz von Mikroorganismen auf einen Zeitraum von etwa 40 Tagen verkürzt. Der hierbei entstehende Humus kann anschließend bedenkenlos in die Natur überführt werden. Die alkalische Hydrolyse findet in einem Hochdruckbehälter unter Einsatz einer heißen Lauge statt und benötigt nur wenige Stunden, um den Leichnam zu zersetzen. Gleiches gilt für die Promession. Hierbei wird der Leichnam mittels flüssigen Stickstoffes einer Temperatur von ?196 °C ausgesetzt. Das biologische Gewebe wird durch diesen Prozess derart porös, dass es durch Vibration zum Zerfall gebracht werden kann. Das so entstandene Granulat kann in der Erde beigesetzt werden und wird dort innerhalb weniger Monate zu Humus umgewandelt. Nachhaltige Bestattungen sind also viel mehr als nur ein Trend – sie sind die Zukunft.

Mehr finden Sie auch auf Seiten wie, vom Bestattungshaus Sabine Brötsch  Inh. Andreas Brötsch!

 


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